Die Sozialversicherung der Bauern (SVB) hilft kompetent, rasch und auf die Bedürfnisse von bäuerlichen Familien angepasst bei schicksalhaften Lebensereignissen wie Unfall oder Krankheit.

Karl Zach, Landwirt aus Schrems im Waldviertel, möchte all jenen Mut machen, die wie er durch einen schweren Schicksalsschlag von einem Moment zum anderen in eine schwierige neue Lebenssituation gestoßen wurden. Im November 2012 war Herr Zach mit seinem damals 20-jährigen Sohn im Wald unterwegs, um Äste zu schneiden. Von einer Leiter stürzte er ca. acht Meter zu Boden und brach sich beim Aufprall den 12. Brustwirbel. Herr Zach ist seitdem hüftabwärts querschnittgelähmt, kann seine Beine nicht bewegen, spürt keinen Schmerz und hat seitdem auch keine Kontrolle über seine Unterleibsmuskulatur.

Auf seinem traditionellen Waldviertler Vierkanthof begrüßt uns Herr Zach in seinem Rollstuhl mit einem breiten Lächeln und viel Lebenskraft. Es sind mittlerweile fünf Jahre seit dem folgenschweren Unfall vergangen und der 56 Jahre alte, frühere Landwirt hat gelernt, seine Situation zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen. „Zwei Jahre habe ich nicht wahrhaben wollen, dass ich querschnittgelähmt bin. Ich war überzeugt, wenn ich nur hart genug daran arbeite, wird es wieder heilen. Rehabilitationsberater der SVB, die mich seit dem Unfall betreuen, haben mich vorbereitet, aber ich wollte es nicht glauben.“ meint Herr Zach und schildert den langen Prozess, das eigene Schicksal anzunehmen. „In gewisser Weise hatte ich sogar Glück, denn durch den Bruch an dieser Stelle, kann ich zumindest den Oberkörper und die Hände bewegen.“

In einer so schweren Zeit ist es wichtig, die passende Hilfe zu erhalten. Herr Zach ist der SVB sehr dankbar für die Betreuung und Unterstützung von Beginn an. Schon am Krankenbett während des Anschlussheilverfahrens stand ihm ein Rehabilitationsberater zur Seite. Die Betreuung wurde dann bei ihm zu Hause fortgesetzt. Sehr wichtig waren die diversen Umbauarbeiten und Adaptionen, um den Hof barrierefrei und für Herrn Zach benützbar zu gestalten. Durch Rampen wurde das Haus für den Rollstuhl befahrbar gemacht, Hindernisse beseitigt und das Badezimmer behindertengerecht umgebaut. Die SVB kann dadurch, dass sie drei Sparten Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung abdeckt, eine koordinierte Betreuung für alle Bereiche anbieten. Bei Herrn Zachs Arbeitsunfall gehören die Übernahme der Kosten für die Versorgung im Krankenhaus und für den Rehabilitationsaufenthalt ebenso dazu, wie eine persönliche Betreuung durch Rehabilitationsberater der SVB, die über notwendige Unterstützungsmöglichkeiten und Zuschüsse informieren und bei der Organisation behilflich sind. Die speziell für Bauern verfügbare Betriebshilfe-Leistung ermöglicht es, den Ausfall der Arbeitskraft zu überbrücken und den Fortbestand des Betriebes zu sichern. Von der SVB, aber auch vom Land Niederösterreich, wurden Herrn Zach Zuschüsse zur Adaptierung des Badezimmers, für den Einbau eines Liftes in den ersten Stock, für eine Rampe in die Werkstätte und einen speziellen Aufrichterollstuhl geleistet. Ständig benötigte medizinische Produkte, wie Inkontinenzartikel, werden zudem aus der Unfallversicherung ohne Kostenbeteiligung zur Verfügung gestellt. Ein großes Stück Freiheit und Mobilität hat Herr Zach durch die behindertengerechte Adaptierung seines Autos erlangt, sodass er wieder selbst damit fahren kann.

Ehefrau Elisabeth, mit der der Bauer seit 1983 verheiratet ist, und die fünf gemeinsamen Kinder sind Karl eine große Stütze. Alle mussten sich auf die neuen Lebensumstände einstellen. Seine Frau widmet sich seitdem auch intensiv der Pflege ihres Mannes.
Durch ihre Situation ist den Zachs besonders bewusst, welche Bedeutung die soziale Absicherung für Bäuerinnen und Bauern in Österreich hat. Karl Zach erhält aufgrund des anerkannten Arbeitsunfalls eine Unfallrente und seit der erfolgten Hofübergabe auch eine Erwerbsunfähigkeitspension, die ebenfalls von der SVB ausgezahlt werden.
Seine Frau ist aufgrund der Pflegetätigkeit weiter versichert; die Beiträge dafür übernimmt der Bund. Zudem wird sie demnächst an einer Gesundheitsaktion für Pflegende Angehörige der SVB teilnehmen. Bei aller Sorge um andere, darf auch die eigene Gesundheit nicht zu kurz kommen. Der Aufenthalt bietet Gelegenheit für Erholung, einen Erfahrungsaustausch und Tipps für den Pflegealltag.

Nach dem Unfall haben der Waldviertler Bauer und seine Frau die bereits angedachte Hofübergabe an den jüngsten Sohn Andreas frühzeitig und rasch abgeschlossen, als sich abzeichnete, dass Karl seinen Beruf nicht mehr bewerkstelligen können würde. Sie leben nun gemeinsame mit der 90jährigen Mutter auf dem Hof. Die rasche und reibungslose Hofübergabe stellte für Karl Zach ein wichtiges Element dar, um mit seiner Behinderung besser umgehen zu können. Zu wissen, dass seine Angelegenheiten geregelt sind und der Betrieb weiter besteht, war eine Erleichterung. Zudem kann sich der „Altbauer“ immer noch beratend einbringen oder im Büro aushelfen.

Als einer der ersten österreichischen Bio-Betriebe spezialisierten sich die Zachs auf den Anbau und den Vertrieb von Kräutern. Auf ca. 12 Hektar Land werden heute ca. 40 Sorten Kräuter gepflanzt, geerntet, getrocknet und abgepackt. Der Kräuterhof zählt auch zu den ersten Zulieferbetrieben für die Firma Sonnentor, unterhält aber auch ein modernes Vertriebsnetz, u.a. werden die Kräuter auch über das Internet angeboten. Zu dem Mischbetrieb gehört zudem eine Stiermast mit über 70 Tieren.

Karl Zach hat nun mehr Zeit für neue Hobbies. „Beschäftigung ist sehr wichtig“, meint er und berichtet davon, wie er in seinem Werkraum bastelt und kleinere Reparaturen durchführt. Er hat auch begonnen, mit anderen Querschnittgelähmten Tischtennis zu spielen und fährt ein elektrounterstütztes Speedbike, das er mit den Händen antreibt.
Karl Zach haben die Gespräche mit anderen querschnittgelähmten Menschen sehr geholfen. Denn vieles, worüber sich ein gesunder Mensch keine Gedanken macht, stellt für einen Querschnittgelähmten eine Herausforderung dar; die Mobilität, die Benützung von Sanitärräumen, der Umgang mit dem Rollstuhl und anderen Hilfsmitteln. Auch das Fehlen von Schmerzen sorgt für Probleme. So hat sich Herr Zach einmal eine Kanne auf die Beine gestellt, ohne zu bemerken, dass diese ihm gerade die Beine verbrühte.
Es ist dem Waldviertler Bauern, der mit Einfallsreichtum und Tapferkeit mit seinem Schicksal umgeht, ein großes Anliegen, seinerseits Hilfe für Betroffene anzubieten. So könne er ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen und seine Erfahrungen weitergeben.

K800 Interview Zach

SVB – Sozialversicherungsanstalt der Bauern
Die Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) ist der zuständige Sozialversicherungsträger für Österreichs Bäuerinnen und Bauern. Sie betreut in der Krankenversicherung rund 281.835 Versicherte – sowohl aktiv Erwerbstätige als auch Pensionsempfänger – sowie deren Angehörige, in der Pensionsversicherung 141.828 versicherte Erwerbstätige und in der Unfallversicherung 263.914 land-/forstwirtschaftliche Betriebe.

Als modernes Dienstleistungsunternehmen setzt die SVB auf umfassende und kompetente Beratung. Neben der Leistungserbringung in der Kranken-, Unfall- und Pensionsver¬sicherung ist auch die Prävention im Bereich Gesundheit und Arbeitssicherheit ein wichtiges Aufgabengebiet, welchem die SVB große Aufmerksamkeit schenkt.

Rückfragehinweis:
Dr. Georg Schwarz
Tel.: 01 797 06-2201
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